In der privaten Unfallversicherung sind Meldefristen üblich, innerhalb derer ein Geschädigter seine Invalidität feststellen lassen und dem Versicherer mitteilen muss. Meist hat er dazu 15 Monate nach dem Unfall Zeit, manche Verträge lassen auch bis zu 24 Monate zu. Wird die gesetzte Frist versäumt, erlischt der Anspruch auf Versicherungsleistungen – auch wenn der Versicherer nicht explizit auf diese Rechtsfolge hingewiesen hat. Das wurde nun vom Oberlandesgericht Braunschweig bestätigt (Aktenzeichen 11 U 11/23), nachdem das dortige Landesgericht zuvor anders entschieden hatte.
Geklagt hatte ein Mann, der von einer Leiter gestürzt war und sich dabei eine Wirbelsäulenfraktur mit folgender 20-prozentiger Invalidität zugezogen hatte. Obwohl sein Versicherer ihn auf die 21-monatige Meldefrist aufmerksam machte, meldete der Mann den Schadenfall verspätet. Vor Gericht berief er sich darauf, nicht über die mögliche Rechtsfolge einer Leistungsverweigerung hingewiesen worden zu sein. Die OLG-Richter befanden hingegen, die Formulierung „Der Anspruch auf Invaliditätsleistung muss innerhalb von 21 Monaten nach dem Unfall von einem Arzt schriftlich festgestellt und bei uns geltend gemacht werden“ vermittle eindeutig genug, dass bei Nichteinhaltung der Frist negative Konsequenzen drohen.
Aktuelle News
Über 1.000 Marderschäden an Autos – pro Tag
22.04.2025
Noch bis Juni dauert die Phase, in der Marder besonders bisswütig sind. Im Mai richten sie statistisch fast zwei Drittel mehr Schäden an Autos an als im Durchschnitt aller Monate. Damit übersteigt die Zahl der Fälle, die den Kfz-Versicherern pro Tag gemeldet werden, im Wonnemonat die Marke von 1.000. Insgesamt wurden 2023 deutschlandweit rund 235.000 Marderschäden erfasst, im Durchschnitt schlug jeder mit knapp 550 Euro zu Buche. Die tatsächliche Fallzahl liegt höher, da nur die kaskoversicherten Fahrzeuge Eingang in die Statistik finden.
Es gibt einige Maßnahmen, mit denen sich das Risiko für das eigene Fahrzeug senken lässt. Zum einen sollte man regelmäßig den Motorraum auf Marderspuren überprüfen und gegebenenfalls reinigen lassen, um Duftmarken zu beseitigen. Zum anderen kann man technische Schutzvorkehrungen installieren, etwa einen engmaschigen Draht unter dem Motor, stärkere
Kabelummantelungen oder Generatoren von Ultraschallwellen, die die Tiere abschrecken. Zudem lassen sich an den potenziellen Einstiegsorten Metallplättchen anbringen, die nach dem Elektrozaunprinzip leichte, unschädliche, aber auch unangenehme Stromstöße abgeben.
Goldpreis kratzt an 3.000-Dollar-Marke
06.03.2025
Noch bis vor gut einem Jahr war der Goldkurs allenfalls für kurze Zeit mal über 2.000 US-Dollar pro Feinunze geklettert. Seitdem hat er eine atemberaubende Rallye hingelegt: Ende Februar stieg er zeitweise auf über 2.950 Dollar. Auf Jahressicht verzeichnen Goldanleger ein Plus von rund 43 Prozent – mehr also, als die durchaus ordentlich performenden Börsen geliefert haben (Beispiel DAX: knapp 30 Prozent).
Wie beim Boom der Kryptowährungen hat auch daran der neue US-Präsident großen Anteil. Insbesondere seit seiner Amtseinführung strebt der Goldpreis nach oben, was von Marktbeobachtern auf die wachsende handels- und wirtschaftspolitische Unsicherheit zurückgeführt wird. Das Edelmetall hat einen Ruf als „sicherer Hafen“ in stürmischen Zeiten. Verbraucherschützer warnen allerdings davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen, denn auch der Goldpreis kann potenziell abstürzen. Zweiter wichtiger Preistreiber sind Zukäufe der Notenbanken. So hat kürzlich etwa die chinesische Zentralbank ihre Goldreserven aufgestockt.
Es war eine schwere Geburt: Schon 2014 beschloss die EU, dass die Mitgliedsstaaten ihren
Bürgern kostenlose Datenbanken zum Girokontenvergleich bereitstellen müssen. Kurz darauf
verpflichtete sich auch Deutschland mit dem Zahlungskontengesetz dazu. Geplant war, dass
private Anbieter solche Vergleiche aufsetzen und zertifizieren lassen. Der Pferdefuß daran:
Private Vergleichsplattformen können keine Bank zur Teilnahme zwingen. In den Übersichten
klafften daher beträchtliche Lücken. Auch die Stiftung Warentest, die im nächsten Schritt mit der
Umsetzung beauftragt wurde, konnte dieses Problem nicht lösen.
Seit dem letzten Jahr jedoch gilt für die Banken eine gesetzliche Pflicht, ihre GirokontenKonditionen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitzuteilen. Diese hat
unter kontenvergleich.bafin.de Mitte Januar selbst ein Vergleichsportal online gestellt, unter
dem aktuell rund 6.900 Kontomodelle von 1.100 Banken verglichen werden können. Für jedes
werden 27 Daten bereitgestellt. Damit genießen Bankkunden eine zuvor ungekannte
Transparenz bei der Wahl ihres kontoführenden Instituts.
Die fünf größten Anlagefallen im Jahr 2025
Investieren ist mehr als nur Zahlen und Markttrends. Es geht darum, menschliches Verhalten zu verstehen und die psychologischen Fallen zu erkennen, die unsere Entscheidungen beeinflussen.
Im Jahr 2025 sollten Anleger besonders auf die folgenden fünf Anlagefallen achten, die auf Erkenntnissen der Neurofinanz basieren.

1. Die Jagd nach vergangener Performance (Recency Bias). Viele Anleger glauben, dass Vermögenswerte, die kürzlich gut abgeschnitten haben, auch weiterhin gut performen werden. Diese kognitive Verzerrung, bekannt als Recency Bias, kann dazu führen, dass man zu stark in trendige Anlagen investiert. Doch die Märkte sind zyklisch, die Gewinner von gestern können schnell zu den Verlierern von morgen werden.
Vermeidungsstrategie: Konzentrieren Sie sich auf langfristige Fundamentaldaten und diversifizieren Sie Ihr Portfolio über verschiedene Sektoren, um das Risiko von Abschwüngen in einzelnen Branchen zu minimieren.
Market Timing gelingt fast nie
2. Übermäßiges Vertrauen in das Timing des Marktes. Viele Anleger glauben fälschlicherweise, dass sie den Markt perfekt timen können, also Hochs und Tiefs exakt vorhersagen können. Studien zeigen jedoch, dass selbst Profis damit oft scheitern. Diese Überschätzung führt zu häufigen Trades, höheren Transaktionskosten und verpassten langfristigen Gewinnen.
Vermeidungsstrategie: Verfolgen Sie eine disziplinierte Anlagestrategie wie das Durchschnittskostenverfahren (Dollar-Cost Averaging) oder Sparpläne. Diese reduzieren das Risiko emotional getriebener Entscheidungen. Denken Sie daran: „Time in the market beats timing the market.“
3. Verlustaversion und Panikverkäufe. Die Angst vor Verlusten führt oft zu überstürzten Entscheidungen in Marktrückgängen, zu Panikverkäufen. Diese können Verluste zementieren und die Chance nehmen, von Erholungen zu profitieren. Der Verhaltensökonom Daniel Kahneman betont: „Menschen hassen die Vorstellung, Verluste zu erleiden. Selbst ein kleiner Verlust wird als äußerst unangenehm empfunden.“
Vermeidungsstrategie: Verstehen Sie, dass Marktschwankungen normal sind. Setzen Sie klare langfristige Anlageziele und halten Sie sich daran, um impulsive Reaktionen auf kurzfristige Marktbewegungen zu vermeiden.
Real zählt, nicht nominal
4. Vernachlässigung der Inflation und der realen Renditen. Im Jahr 2025, in dem die Inflationsraten weltweit schwanken, unterschätzen viele Anleger die Erosion ihrer Kaufkraft. Verhaltensökonomen weisen auf die Geldillusion hin – die Konzentration auf nominale statt auf inflationsbereinigte, reale Renditen – eine häufige Anlegerfalle.
Vermeidungsstrategie: Stellen Sie sicher, dass Ihre Investitionen die Inflation ausgleichen. Ziehen Sie alternative Anlageklassen wie Gold, Immobilien oder Aktien mit starker Wachstumsbilanz in Betracht.
5. Verhaftung an veralteten Informationen (Anchoring). Anchoring beschreibt das Phänomen, dass Anleger an einer anfänglichen Information, wie einem früheren Aktienkurs oder einer Zielrendite, festhalten und ihre Entscheidungen darauf basieren, selbst wenn neue Informationen eine andere Strategie nahelegen. Dies kann dazu führen, dass Chancen verpasst oder unterperformende Vermögenswerte zu lange gehalten werden.
Vermeidungsstrategie. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Anlageentscheidungen anhand der neuesten Marktdaten und Trends. Seien Sie flexibel und offen für Anpassungen Ihres Portfolios, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.
Fazit: Indem Sie diese Anlegerfallen erkennen und vermeiden, können Sie 2025 rationalere und fundiertere Anlageentscheidungen treffen. Denken Sie daran: Der Schlüssel zu erfolgreichem Investieren liegt in Disziplin, emotionaler Kontrolle und kontinuierlichem Lernen. Lassen Sie sich von Ihren langfristigen finanziellen Zielen leiten, anstatt kurzfristigen Marktschwankungen zu folgen.
ETF-Sparplan als Altersversorgung???
16.01.2025
Altersvorsorge: Warum ein reiner ETF-Sparplan nicht die Lösung ist
ETFs gelten als unkompliziert, kostengünstig und flexibel – eine unschlagbare Kombination für die Geldanlage. Kein Wunder, dass immer mehr Kunden sie auch für die Altersvorsorge nutzen. „Mach es selbst“ lautet die Devise, frei nach dem Motto: Wer ETFs hat, braucht keinen Berater, keine Versicherung und keine zusätzliche Absicherung.
Doch genau hier liegt der Denkfehler. Nicht die ETFs selbst sind das Problem, sondern der Do-it-yourself-Ansatz, der sich häufig dahinter verbirgt. Altersvorsorge ist weit mehr als ein Sparplan. Wer glaubt, mit einem ETF-Sparplan allein seine finanzielle Zukunft zu sichern, unterschätzt die Komplexität des Ruhestands und die Risiken, die auf dem Weg dorthin lauern. Wichtig: Das bedeutet nicht, dass dieser Weg unmöglich ist, sondern ich möchte lediglich aufzeigen, dass er unterschätzt wird.
ETFs: Starkes Werkzeug, falsche Anwendung?
ETFs sind unbestritten ein exzellentes Finanzprodukt. Sie bieten:
- Breite Diversifikation: Mit einem einzigen ETF können Kunden in Hunderte oder Tausende Unternehmen weltweit investieren.
- Kosteneffizienz: Mit niedrigen Verwaltungsgebühren sind ETFs unschlagbar günstig.
- Transparenz und Flexibilität: ETFs sind leicht verständlich und einfach handelbar.
Doch genau diese Vorteile verleiten viele Anleger dazu, ETFs als All-in-One-Lösung für die Altersvorsorge zu betrachten. Was dabei oft übersehen wird: Die Altersvorsorge ist ein langfristiges, lebensphasenübergreifendes Projekt, das nicht nur Rendite, sondern auch Sicherheit, Stabilität und Planungssicherheit erfordert.
Ein reiner ETF-Sparplan ist daher kein risikofreies und vor allem kein pauschal zu empfehlendes Altersvorsorgekonzept. Er mag in der Ansparphase gut funktionieren, doch je näher man an die Auszahlungsphase kommt, desto deutlicher werden die „Schwächen” dieses Konzepts.
Die Schwächen des Do-it-yourself-Ansatzes
1. Kein Schutz vor Lebensrisiken
Das größte Lebensrisiko im Bereich der Altersvorsorge ist – so komisch das klingen mag – dass man länger lebt als geplant. Und wenn am Ende noch „Leben” da ist, aber kein Geld mehr, dann ist das eine eher suboptimale Situation. Ein reiner ETF-Sparplan kann am Ende des Tages, egal, wie der spätere Entnahmeplan aussieht, dieses Risiko niemals zu 100 % absichern. Es geht nicht, weil zu viele Variablen unbekannt sind (tatsächliche Höhe des Endkapitals, Marktschwankungen während der Entnahmephase, etc.).
Hier bieten clevere, private, fondsgebundene Rentenversicherungen klare Vorteile. Sie kombinieren die Möglichkeit, in ETFs zu investieren, mit dem zusätzlichen Schutz vor dem Langlebigkeitsrisiko. Ein reiner DIY-ETF-Ansatz wird dieses Risiko nicht absichern können.
- Keine Absicherung gegen Börsenschwankungen
Die Volatilität der Märkte ist ein weiteres Problem. Während der Ansparphase mag es verkraftbar sein, wenn die Märkte schwanken – Zeit heilt schließlich viele Wunden. Doch in der Entnahmephase kann ein Börsencrash existenzgefährdend werden:
- Das Sequenzrisiko: Fällt der Markt stark, kurz bevor oder während Ihr Kunde anfängt, Geld zu entnehmen, wird das Portfolio massiv geschwächt. Anders als in der Ansparphase können Verluste nicht mehr durch weiteres Sparen oder Zeit ausgeglichen werden. Die Zeit ist ihm dann sprichwörtlich davongelaufen.
- Fehlende Planungssicherheit: Ohne garantierte Auszahlungen oder eine strukturierte Entnahmeplanung läuft Ihr Kunde Gefahr, das Geld zu früh aufzubrauchen.
Ein smartes Ablaufmanagement innerhalb einer fondsgebundenen Rentenversicherung kann genau dies verhindern. Das Kapital wird rechtzeitig – und wenn markttechnisch sinnvoll (hier sollten Kunden genau prüfen, wie das Ablaufmanagement beim Versicherer aussieht) – vor Rentenbeginn in weniger volatile Anlagen umgeschichtet, sodass eine planbare, lebenslange Rentenzahlung entsteht, auf welche man sich verlassen kann.
3. Keine steuerliche Optimierung
Ein ETF-Sparplan mag steuerlich attraktiv erscheinen, doch er schöpft nicht das volle Potenzial aus. Private Rentenversicherungen, die ebenfalls in ETFs investieren können, bieten steuerliche Vorteile (Besteuerung nach dem Ertragsanteil bei lebenslangen Rentenzahlungen vs. Abgeltungssteuer bei ETF-Sparplänen), da die Erträge später nur anteilig versteuert werden müssen. Diese Vorteile entstehen insbesondere in der Rentenphase, wo Sparpläne voll steuerpflichtig sind.
4. Emotionales Risiko durch DIY-Ansatz
Finanzielle Entscheidungen sind oft emotional, besonders in turbulenten Marktphasen. Wer seinen ETF-Sparplan selbst managt, könnte in Krisenzeiten überhastet verkaufen oder zu riskant nachkaufen. Ohne einen klaren Plan und emotionale Distanz können solche Fehlentscheidungen erhebliche Schäden anrichten. Und hier appelliere ich an die Vernunft eines jeden Einzelnen und hoffe, dass die meisten Menschen ihr Ego an dieser Stelle im Griff haben: Eine Selbstüberschätzung à la „Ich werde hier niemals emotional handeln” ist hier einfach eine falsche und wenig rationale Sichtweise. Ich selbst als Versicherungsmakler, jemand der sich tagtäglich mit den Finanzmärkten und Altersvorsorge beschäftigt, würde niemals meine eigene Altersvorsorge rein über einen ETF-Sparplan managen. Ich bin mir einfach bewusst, dass es Situationen gibt, in denen ich – wenn ich die Möglichkeit habe – emotional handeln werde und nicht rational. Und dieses Risiko darf niemand einfach so ausblenden. In anderen Worten: Das größte Risiko bei einer Do-it-yourself-ETF-Sparplan-Altersvorsorge ist mit großem Abstand der einzelne Anleger selbst.
Die Stärken einer professionellen Altersvorsorge-Lösung
Statt auf einen reinen ETF-Sparplan zu setzen, kann eine Kombination aus ETFs und professionellen Vorsorgelösungen deutlich mehr Stabilität und Sicherheit bieten. Eine private Rentenversicherung, die ETFs als Anlageform nutzt, integriert die Vorteile von ETFs in ein größeres Vorsorgekonzept:
- Planungssicherheit: Garantierte Auszahlungen und eine klar geregelte Entnahmestruktur geben Ihren Kunden finanzielle Stabilität im Ruhestand.
- Lebenslange Rente: Anders als ein Sparplan, der irgendwann aufgebraucht sein kann, bietet eine Rentenversicherung oft lebenslange Auszahlungen – unabhängig davon, wie alt Ihr Kunde wird.
- Professionelle Verwaltung: Kunden müssen sich nicht selbst um die Verwaltung und Anpassung des Portfolios kümmern – dies übernimmt ein professionelles Management, jedoch mit der Möglichkeit z. B. jederzeit selbst die Anlage umschichten zu können – ohne zusätzliche Kosten.
Die Rolle von Beratung und Strategie
Ein häufiger Fehler beim Do-it-yourself-Ansatz ist, dass die langfristigen Bedürfnisse unterschätzt werden. Viele Anleger denken beim Sparen in Renditen, vergessen aber die Bedeutung von Liquidität, Sicherheit und Flexibilität. Eine solide Altersvorsorge ist keine statische Lösung, sondern ein dynamisches Konzept, das sich an veränderte Lebensumstände anpassen muss.
Fazit und Empfehlung
Ein reiner ETF-Sparplan wird für viele Kunden am Ende nicht das passende Altersvorsorgekonzept sein. Ohne die richtige Struktur und Absicherung birgt er erhebliche Risiken, vor allem in der Entnahmephase oder bei unerwarteten Lebensereignissen. Das sollte sich ein jeder ausreichend bewusst machen.
Die beste Lösung liegt oft in der Kombination: ETFs können ein wichtiger Baustein sein, sollten jedoch in ein umfassendes Vorsorgekonzept eingebettet werden, das sowohl Rendite als auch Sicherheit bietet. Eine fondsgebundene, private Rentenversicherung auf ETF-Basis verbindet die Vorteile aus beiden Welten, wovon viele Sparer profitieren können.
Abschließend möchte ich aber noch mal hervorheben, dass ich ebenfalls niemals sagen würde, dass eine private Rentenversicherung für alle Menschen die perfekte Altersvorsorge ist. Das wäre genauso falsch und anmaßend, wie die Aussage, dass ein ETF-Sparplan für jeden Menschen die perfekte Altersvorsorge wäre.
Es wird immer eine individuelle Einschätzung sein, mit welcher Philosophie man sich wohler fühlt, um das zu erreichen, was wir uns alle wünschen: einen entspannten Ruhestand ohne finanzielle Sorgen.
Der Bankenverband ließ durch das Meinungsforschungsunternehmen Kantar ermitteln, wie es
um die Finanzbildung der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland bestellt ist. Das Ergebnis bestätigt
erneut die seit einigen Jahren anschwellenden Rufe nach einer Verankerung dieses
Wissensgebiets im Schulunterricht.
So konnten 27 Prozent der rund 700 Befragten mit dem Begriff „Aktie“ nichts anfangen, von den
Mädchen und jungen Frauen sogar 40 Prozent. 26 Prozent aller Umfrageteilnehmer hatten keine
Vorstellung, was sich hinter dem Begriff „Inflation“ verbirgt. Kleiner Lichtblick: Bei der 2021
durchgeführten Vorgängerstudie betrug dieser Wert noch 44 Prozent, hier hat das Wissen also
zugenommen – sicherlich wegen der medialen Aufmerksamkeit, die das Thema in den letzten
Jahren erfahren hat. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer, gegenüber 14 Prozent 2021, konnten in
diesem Jahr die aktuelle Inflationsrate grob einschätzen. Summa summarum überrascht es nicht,
dass jeweils 40 Prozent meinen, in der Schule wenig oder so gut wie nichts über Finanzen und
Wirtschaft zu lernen.
2024 verzeichnete mit 1,54°C über dem vorindustriellen Durchschnitt das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen in Europa und Hurrikane in den USA führten weltweit zu versicherten Schäden von über 135 Milliarden USD – mit steigender Tendenz.

Das Jahr 2024 wird nicht nur als das heißeste Jahr in die Geschichte eingehen, sondern auch als eines der schadenträchtigsten. Laut dem Swiss Re Institute überstiegen die weltweiten versicherten Schäden durch Naturkatastrophen zum fünften Mal in Folge 100 Milliarden USD. Besonders betroffen waren Europa und die USA, wo Überschwemmungen und Stürme massive Schäden anrichteten.
„Die versicherten Naturkatastrophenschäden übersteigen das fünfte Jahr in Folge 100 Mrd. USD. Hauptursachen dieser zunehmenden Schadenlast sind die Wertkonzentration in städtischen Gebieten, das Wirtschaftswachstum und die steigenden Baukosten. Auch der Einfluss des Klimawandels nimmt zu, weil er Bedingungen begünstigt, die für viele der Katastrophen in diesem Jahr verantwortlich waren. Deshalb müssen Investitionen in Massnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung zur Priorität werden“, sagt Balz Grollimund, Head Catastrophe Perils von Swiss Re.
Europa: Überschwemmungen treffen schwer
In Europa verursachten schwere Überschwemmungen versicherte Schäden von rund 10 Milliarden USD, was 2024 zum zweitteuersten Jahr für Hochwasserschäden in der Region macht. Im September traf Sturm Boris Mitteleuropa und verursachte Überschwemmungen in Tschechien, Polen und Österreich, aber auch in Ländern wie Italien und Kroatien. Die Intensität des Wettersystems wurde durch klimawandelbedingte Faktoren wie hohe Mittelmeerwassertemperaturen verstärkt.
In Spanien führten Rekordregenfälle zu Überschwemmungen, die weite Teile der Regionen Valencia und Kastilien-La Mancha betrafen. Vielerorts fiel die Regenmenge eines Jahres innerhalb von acht Stunden, wodurch Steilhänge und Kanalisationssysteme überfordert waren.
USA: Hurrikane und Gewitterstürme dominieren
Rund zwei Drittel der weltweiten versicherten Schäden entfallen auf die USA. Zwei schwere Hurrikane – Helene und Milton – trafen im Herbst auf Florida und verursachten Schäden von knapp 50 Milliarden USD. Zudem führten schwere Gewitterstürme (schwere konvektive Stürme, SCS) zu globalen Schäden von über 51 Milliarden USD – der zweithöchste Wert nach 2023.
Die Rolle des Klimawandels und wirtschaftlicher Faktoren
Die zunehmenden Schäden durch Naturkatastrophen sind nicht nur klimabedingt, sondern auch eine Folge wachsender Urbanisierung und steigender Baukosten. Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel intensiver, während in Hochrisikogebieten immer mehr Werte konzentriert sind. Schutzmaßnahmen wie Deiche und Fluttore könnten jedoch bis zu zehnmal kostengünstiger sein als Wiederaufbaukosten.
Der Schadenanstieg wird sich laut Swiss Re Institute fortsetzen, mit einem erwarteten jährlichen Zuwachs von 5–7 Prozent.
Für den jüngsten Ausgabenanstieg der Kfz-Versicherer, die auch 2024 mit einem Defizit
abschließen werden, sorgen im Wesentlichen die galoppierenden Ersatzteil- und Werkstattpreise.
Im Schatten dieser Entwicklung sind indes weitere Kostentreiber am Werke.
Zum einen erreichten die Marderschäden 2023 mit 128 Millionen Euro einen neuen Rekordwert,
der ganze 23 Prozent über dem bisherigen aus dem Vorjahr lag. Vor zehn Jahren betrug die
Gesamtsumme weniger als die Hälfte, obwohl die Schadenhäufigkeit – also die Fälle pro 1.000
versicherte Fahrzeuge – ähnlich hoch war wie heute. Eine ähnliche absolute Größenordnung
verzeichneten die Kfz-Versicherer zum anderen beim Autoteilediebstahl, der (versicherte)
Schäden von 124 Millionen Euro und damit 9 Prozent mehr als 2022 verursachte. Das Niveau
liegt unter dem Mitte der 2010er-Jahre gesehenen, steigt aber nach einem „Corona-Knick“ seit
2020 wieder an.
Werden fest mit dem Auto verbundene Teile entwendet, springt die Kaskoversicherung ein.
Wertgegenstände wie Smartphones sind indes nicht abgedeckt und sollten daher nie
unbeaufsichtigt im Auto gelassen werden. Auch bei Marderschäden greift die Kaskoversicherung;
zu unterscheiden ist hier zwischen Tarifen, die nur direkt vom Tier verursachte Schäden
ausgleichen, und solchen, die auch Folgeschäden umfassen.